Die vergangene Volleyball-Saison gehört schon zu den Akten. Seit dem letzten Spieltag im März dieses Jahres stand das Regionalligateam ohne Trainer da. Catalin Nemtanu erklärte nach nur einer Saison seinen Rücktritt. Über die gesamte Wettkampfzeit war das TSV-Team unter den ersten Drei zu finden und zwischendurch war sogar die Meisterschaft greifbar nahe. Durch die Niederlage am letzten Spieltag rutschte der TSV Niederviehbach auf den fünften Platz in der Regionalliga ab.

In den folgenden Wochen wurden etliche Schlachtpläne aufgestellt, doch so richtig glücklich waren die TSV-Funktionäre über keinen. Im April musste dann der VC Franken in der 1. Bundesliga Insolvenz anmelden. Dies war zwar eine schlechte Nachricht für alle Volleyballfans in Franken, jedoch für den TSV sollte damit die Wende kommen. Florian Tafelmayer packte seine Koffer und kehrte in die Heimat zurück. Der Niederviehbacher Ausnahmeathlet hatte nach sechs Jahren Wanderschaft die Nase voll.

Mit 15 Jahren schaffte „Flo“ Tafelmayer den Sprung in die Bayernauswahl und die damit verbundene Aufnahme ins Volleyballinternat Kempfenhausen. Ein Umzug an den Starnberger See und ein Schulwechsel waren damit verbunden. Fortan bestimmten Schule und Volleyball sein Leben. In den folgenden drei Jahren durfte der talentierte Jungspund aufgrund eines Doppelspielrechts noch in Niederviehbach spielen, war jedoch hauptsächlich in der Auswahlmannschaft im Einsatz. Mit diesem Team musste er sich in der 2. Bundesliga behaupten und konnte zweimal hintereinander den Bundespokal gewinnen. Erstes großes Highlight war die Deutsche Meisterschaft in der A-Jugend mit dem TSV Unterhaching.

Nachdem seine Ausbildung im Volleyballinternat abgeschlossen war, durfte sich Florian Tafelmayer über ein Angebot bei der SG Eschenbacher Eltmann freuen und ging in der 1. Bundesliga ans Netz. Durch seine guten Leistungen wurde er für die Deutsche Juniorennationalmannschaft nominiert und nahm letztes Jahr an der WM-Qualifikation in Samokov-Sofia/Bulgarien teil. Es war ein erfolgreicher Sommer, denn nach dieser Nominierung wurde der Niederviehbacher für das Deutsche Hochschulteam in die Nationalmannschaft für die Universiade berufen. Die „Weltsportspiele der Studenten“ sind eine internationale Multisportveranstaltung, die letztes Jahr in Belgrad/Serbien stattfand.

Während Florian Tafelmayer unterwegs war, meldete sein Verein, die SG Eltmann, Konkurs an. Doch „Volleyball in Franken“ sollte nicht sterben und so wurde im Sommer 2009 der VC Franken mit Sitz in Bamberg gegründet. Dem jungen Spieler stand wieder ein Angebot ins Haus, das er auch annahm und erneut in der ersten Liga unterwegs war. Ob Veruntreuung oder Missmanagement der Grund für das „Aus“ der „Eschenbacher Volleys Bamberg“ war, ist nicht nachzuvollziehen. Es kam jedoch das bereits erwähnte Ende. Trotz der unglaublichen Erlebnisse mit den Nationalmannschaften hat der junge Spieler, nach zwei finanziellen Pleiten in Folge, im Moment genug vom „Profi-Volleyball“. Er wird in nächster Zeit das Hauptaugenmerk auf sein Studium legen und für den TSV Niederviehbach als Spielertrainer ans Werk gehen. Der erst 21-Jährige ist sicherlich noch ziemlich jung, verfügt aber aufgrund seiner Bundesligazeiten über einen großen Erfahrungsschatz. Zudem besitzt er die C-Trainer-Lizenz und kann auch hier auf eine gute Ausbildung zurückgreifen.