2. Liga – Niederviehbach ist dabei

TSV-Volleyballer schaffen Aufstieg in die 2. Bundesliga

Die Erfolgsstory der Volleyballer geht weiter. Die 1. Herrenmannschaft der Volleyballabteilung des hiesigen TSV ließ einen Traum wahr werden und schreibt ein weiteres Kapitel in der Vereinsgeschichte. Die Niederviehbacher nahmen am Aufstiegsturnier in Mainz teil und sicherten sich mit dem dritten Rang für die kommende Saison einen Startplatz in der 2. Bundesliga.

In Mainz trafen sich von Freitag bis Sonntag die vier Meister der Regionalliga Ost, Südost, Südwest und Süd. Die TGM Mainz-Gonsenheim hatte in diesem Jahr das Vorrecht zur Austragung dieses Aufstiegsturniers. Am Freitagabend traf der TSV Niederviehbach auf den Meister der Regionalliga Süd, den SV Fellbach. Die TSV-ler rechneten sich nicht viel aus. Der etatmäßige Zuspieler Christoph Wittek war am Freitag beruflich verhindert und Nachwuchstalent Lukas Schmuckermaier musste krankheitsbedingt kurzfristig absagen. So übernahm Mario Schmucker den Part des Spielmachers, wodurch er aber im Angriff fehlte. Dem TSV-Team stand ein zwölfköpfiger vor Selbstbewusstsein strotzender Kader gegenüber. Begleitet wurden die Fellbacher von einer großen Schar äußerst deftiger Fans. Diese Truppe und das Auftreten des SV Fellbach sorgten dafür, dass der Mannschaft in Mainz keine Sympathien entgegengebracht wurden.

Um 20.30 Uhr begann also das erste Spiel für die Niederviehbacher. Sie standen locker auf dem Feld und wollten einfach nur gutes Volleyball zeigen. Dies war dann wohl auch der Schlüssel zum Erfolg. Der Interimszuspieler entpuppte sich im Laufe der Begegnung als äußerst gute Wahl. Mario Schmucker verteilte die Bälle geschickt und mit glücklichem Händchen. Er setzte seine Angreifer gekonnt ein und hatte mit Florian Tafelmayer stets einen Vollstrecker, wenn’s eng wurde. So holten sich die Niederviehbacher völlig überraschend, wenn auch knapp, den ersten Satz mit 25:23. Mit Bravour lieferten sie den zweiten Durchgang ab. Die Annahme mit Libero Petr Kovar, Sebastian Willert und Alexander Rosenstock stand bombenfest. Ein variables Angriffsspiel, bei dem die Mitte mit Daniel Kosnar und Andreas Tafelmayer immer wieder für Überraschung beim Gegner sorgte, entlastete zudem die Außenangreifer, die oftmals nur einen Einerblock überwinden mussten. So ging der zweite Satz mit 25:17 an Niederviehbach.

Der SV Fellbach bäumte sich nochmals auf. Aber die Niederviehbacher gaben kein Stück Boden kampflos ab. Es gelang dem Team, dieses hohe Niveau beizubehalten. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen entstand. Bei 24:23 hatte Fellbach den ersten Satzball. Niederviehbach wehrte ab und setzte gleich noch zwei Treffer zum 26:24 Endstand drauf. Der Jubel war enorm. Damit hatte keiner gerechnet. Nun waren die Niederviehbacher nicht nur dabei, sondern mittendrin. Mit dieser Spielfreude hatten sich die TSV-ler einige Fans verschafft.

Am Samstagabend trafen die Niederviehbacher dann auf den Gastgeber. Die Halle in Mainz war brechendvoll und es herrschte eine tolle Stimmung. Bei dieser Begegnung übernahm nun Christoph Wittek wieder das Zuspiel und Mario Schmucker ging auf die Annahme-Außen-Position. Nachdem den TSV-lern nun plötzlich bewusst wurde, dass sie hier einiges holen können, verkrampfte das Team zusehends. Die Lockerheit des Vortages war wie weggeblasen. Dennoch konnten die Niederviehbacher mithalten, holten im ersten Satz einen Rückstand auf und hatten bei 24:22 sogar den ersten Satzball. Diesen und weitere vier wehrten die unglaublich beherzt aufspielenden Mainzer ab. Der Durchgang ging unglücklich mit 29:27 an den Gastgeber. Auch der zweite Abschnitt war hart umkämpft und endete wiederum knapp mit 25:23 für die TGM. Während die Heimmannschaft das Spiel ihres Lebens machte, verkrampften die Niederviehbacher immer mehr. Im dritten Satz konnten sie der Übermacht des Gegners nicht mehr standhalten und mussten mit 16:25 die Segel streichen. Dem guten Gefühl des Vortages folgte somit die Ernüchterung. Doch es war noch nichts verloren.

Am Sonntag um 11 Uhr stand das TSV-Team wieder auf dem Feld. Als Gegner nahm der TSV Tschopau Aufstellung. Und wieder geriet die Niederviehbacher Volleyballwelt aus den Fugen. Die bis dato sieglosen Tschopauer hatten nur mehr eine Chance, wenn sie hier als Gewinner vom Feld gingen. Doch zunächst waren es die Niederviehbacher, die das Spiel bestimmten. Mit 25:16 holten sie sich den ersten Satz, doch dann verloren sie den roten Faden. Der Kopf war willig, doch der Körper wurde immer schwächer. Die Niederbayern konnten sich nicht mehr steigern, während Tschopau alles gab. Augen zu und durch, schien wohl die Devise zu sein. Mit 25:21, 25:21 und 25:16 holten sich die Sätze und das Spiel. Die Niederviehbacher waren enorm geknickt. Nach diesem fulminanten Start war die Enttäuschung groß. Einen Satz hätte das Team noch gebraucht, um den Aufstieg aus eigener Kraft in trockene Tücher zu bringen.

So begann eine bange Zeit des Wartens für die Truppe aus Niederviehbach, die mit Valentin Zacherl, Andreas Tafelmayer, Florian Tafelmayer, Alexander Rosenstock, Sebastian Willert, Alexander Prechtl, Daniel Kosnar, Christoph Wittek, Mario Schmucker, Petr Kovar und Ursula Tafelmayer als Trainerin auf der Bank in Mainz am Start waren. Das letzte Spiel zwischen der TGM Mainz-Gonsenheim und dem SV Fellbach musste die Entscheidung bringen. Wieder war die Halle voll und das bisherige Auftreten der Truppe aus dem Süden rächte sich. Alle Sympathien galten dem Gastgeber. Obwohl der Aufstieg bereits tags zuvor ausgiebig gefeiert wurde, steigerten sich die Mainzer in einen wahren Spielrausch. Die Fellbacher zeigten nun ihrerseits Nerven und es gelang kein einziger Satzgewinn (27:29, 24:26, 20:25). Damit war der Aufstieg der TGM Mainz-Gonsenheim, des TSV Tschopau und des TSV Niederviehbach besiegelt.

Die Niederviehbacher vertreten nun seit langer Zeit Niederbayern wieder in der 2. Bundesliga. Während die Spieler nach der langen Saison nun eine verdiente Pause einlegen, gibt es im organisatorischen Bereich viel zu tun. Das erste Bundesligaspiel steht am 22. September auf dem Programm. Der TSV Niederviehbach wird sich dann mit den bereits erwähnten Aufsteigern sowie Leipzig, Delitzsch, Freiburg, Dachau, Durmersheim, Rüsselsheim, Coburg, Mendig, Grafing und Friedrichshafen hoffentlich heiße Duelle liefern.