„Full House“ konnte Abteilungsleiterin Kathi Preindl am Sonntagnachmittag ansagen, als das Regionalligaspiel zwischen ihrem Verein und dem TSV Herrsching in der Mehrzweckhalle begann. Das Spielfeld war umsäumt mit einer großen Schar Zuschauer und fachkundigen Fans, darunter auch der Ehrenvorstand des Bayerischen Volleyball-Verbandes Toni Kiebler und TSV-Ehrenvorstand und Altbürgermeister Ferdinand Krenn, obwohl gesundheitlich angeschlagen, ließ sich dieses Spiel nicht entgehen.

Vor so einer großen Zuschauerkulisse machte es der Heimmannschaft dann auch sichtlich Spaß ihr Bestes zu geben. Wobei die Spieler auf beiden Seiten zunächst jedoch ziemlich nervös starteten. Die ersten Aufschläge bei beiden Teams landeten im Aus und Kathi Preindl als Anschreiberin hatte viel zu tun, die ständigen „Hin und Hers“ im Spielberichtsbogen einzutragen. Den wuchtigen Angriffsbällen der Niederviehbacher standen abwehrstarke Herrschinger gegenüber. So wechselte das Aufschlagsrecht bis zum 16:16 zunächst beständig die Seiten, ehe die Gastgeber nun ihrerseits in der Abwehr einen Zahn zulegten. Was der Block nicht entschärfen konnte, wurde in der Feldabwehr geholt. Damit erspielten sich die Niederviehbacher einen 20:16 Vorsprung. Bei 24:18 bäumte sich Herrsching nochmals auf und zeigte, warum es aktuell auf dem dritten Rang der Regionalliga lag. Doch die TSV-ler ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und machten dem ersten Satz bei 25:21 ein Ende.

Eine fast meisterliche Vorstellung lieferten die Niederviehbacher dann im zweiten Durchgang ab. Mit druckvollen und vor allem platzierten Aufschlägen machten sie es der Herrschinger Annahme extrem schwer, die Bälle unter Kontrolle zu bringen. Das durchsichtige Angriffsspiel wurde vom Niederviehbacher Block erkannt und abgewehrt. Im Gegenzug hatten die TSV-ler eine hervorragende Annahme und den effektiveren Angriff. So übernahm Valentin Zacherl wieder den Posten als Libero und erfüllte hier in der Defensive die hohen Erwartungen. Zusammen mit Sebastian Willert, Mario Schmucker sowie Alex Rosenstock sorgte er für einen guten „ersten Ball“. Mit Christoph Wittek hatten die Niederviehbacher den besseren Spielmacher und mit Florian Tafelmayer den überragenden Angreifer. In diesem zweiten Abschnitt gelang einfach alles, wobei auch sämtliche Spieler eingesetzt werden konnten. So führte sich der junge Nachwuchs-Zuspieler Lukas Schmuckermaier gleich mit einem Blockpunkt ins Spiel ein. Nur Alex Prechtl musste krankheitsbedingt passen. Mit 25:13 wurde Herrsching regelrecht an die Wand gespielt.

Dieser Satz war zu einfach und obwohl Coach Ursula Tafelmayer die Spieler ermahnte, sich auch weiterhin voll zu konzentrieren, gelang dies nicht mehr ganz. Nachlässig geworden, häuften sich die Fehler bei den Niederviehbachern. Sie überließen dem Gegner nun das Ruder, der dann auch den Kurs bestimmte. Hoffnung keimte auf, als Andi Halmanseger gleich mit einem Ass ins Spiel einstieg, doch die Fehlerquote bei den TSV-lern war zu hoch. Herrsching erspielte sich bei 19:15 einen Vier-Punkte-Vorsprung, den die TSV-ler auf 21:23 verkürzen konnten. Dann wurde aber die Chance zum Ausgleich nachlässig vertan und der Gast verbuchte den Satz mit 25:21 für sich.

Die Herrschinger forderten nun lautstark den Tie-Break, doch das Niederviehbacher Publikum stimmte prompt einen anderen Rhythmus an. Wie schon während des gesamten Spiels konnten sich die TSV-ler auf ihre Fans verlassen, die wie ein Mann hinter dem Team standen. Wieder bahnte sich anfangs ein offener Schlagabtausch an, mit zunächst leichten Vorteilen für die Gäste. Bei 14:15 ging Florian Tafelmayer zum Aufschlag und brachte sein Team auf die Siegesstraße. Ein „Ass“ und drei weitere gute Aufschläge musste der Gegner verdauen. Die Niederviehbacher spielten nun wieder alle ihre Trumpfkarten aus. Dazu gehört auch ein Schnellangriff über die Mitte, bei dem Daniel Kosnar und Andreas Tafelmayer nicht zu halten sind. So erstickten sie die Herrschinger Rufe nach einem fünften Satz bei 25:19 recht deutlich.

Die TSV-Volleyballer freuten sich zusammen mit dem Publikum über die drei Sätze, in denen das Team hervorragenden Sport geboten hat. Die Zuschauer zollten dem Team auch gebührend Applaus und bedankten sich damit für die gute und spannende eineinhalbstündige Unterhaltung. Mit diesem Sieg hat der TSV Niederviehbach seinen zweiten Tabellenplatz gegenüber Herrsching verteidigt und liegt mit 20:6 Punkten nur zwei Zähler hinter dem Spitzenreiter VGF Marktredwitz mit 22:4. Die nächste Begegnung steht bereits am Samstagabend auf dem Programm. Dann stellt sich der ASV Neumarkt in der Viehbachhalle vor.