„Dritte Liga“ im Volleyball

Neue Spielklasse für TSV-ler interessant

Der Deutsche Volleyball-Verband hat nach intensiver Beratung und Vorbereitung beschlossen, ab 2012 eine neue Spielklasse einzuführen. Damit beginnt für die Mannschaften in den Regionalligen die letzte Saison im alten Format.

Unterhalb der 1. Bundesliga und der 2. Bundesliga Nord und Süd standen bisher acht Regionalligen. Dies hatte zur Folge, dass die Meister der Regionalligen nie direkt aufsteigen konnten, sondern sich nochmals in einem Aufstiegsturnier behaupten mussten. Somit entschied oft die Tages- und Turnierform und nicht die Leistung einer ganzen Saison über den Aufstieg. Dieses Manko soll mit der Einführung der Dritten Liga genauso abgestellt werden, wie die sportliche und organisatorische Lücke zwischen der Regionalliga und der 2. Bundesliga.

Nach der Spielrunde 2011/12 finden nun letztmals Aufstiegsturniere zur 2. Bundesliga Nord und Süd statt, für die sich jeweils die vier Meister der Regionalligen qualifizieren. Im drauffolgenden Jahr steigen die Meister der Dritten Ligen direkt in die 2. Bundesliga auf. In ihrem Gründungsjahr setzen sich die Dritten Ligen aus den Absteigern der 2. Bundesliga Nord und Süd, den Regionalligameistern, sofern sie nicht in die 2. Bundesliga aufsteigen können oder wollen und aus vier bis fünf weiteren Mannschaften der jeweiligen Regionalligen. Die Staffelstärke wird zehn bis zwölf Mannschaften betragen. Die freien Plätze in den Regionalligen werden durch zusätzliche Aufsteiger aus den darunter liegenden Spielklassen besetzt. In Bayern wären dies die Vereine aus der Bayernliga Nord und Süd.

Für das Niederviehbacher Regionalligateam wäre diese Dritte Liga äußerst interessant. Die Kosten sind überschaubar. Auf die Vereine kommen rund 2000 Euro Start- und Schiedsrichtergebühren zu. Das ist im Vergleich zur Regionalliga ein überschaubarer Mehraufwand. Lediglich die höheren Reisekosten dürften das Budget zusätzlich belasten. Denn die Regionalliga Südost, die ganz Bayern umfasst und in der die TSV-ler an den Start gehen, bildet zusammen mit Thüringen und Sachsen künftig die „Dritte Liga Ost“. In Thüringen und Sachsen spielen in der jetzigen Regionalliga Ost so renommierte Clubs wie Dresden, Leipzig, Gotha oder Erfurt. Es wäre natürlich interessant, wenn sich Niederviehbach dann mit solchen Gegnern messen könnte.

Dann müssten die Niederviehbacher Herren allerdings „auswandern“. Denn die Viehbachhalle entspricht nicht den Volleyball-Regularien. Schon jetzt muss der TSV jedes Jahr einen Antrag auf Ausnahmegenehmigung stellen, dem bisher aber dankenswerter Weise entsprochen wurde. Die weiteren Forderungen für die Dritte Liga wie zum Beispiel ein stets aktueller Internetauftritt, Hallensprecher, Ballholer, Wischer, Drei-Ball-System und andere Dienstleistungen sind dagegen für den Verein machbar. Für die TSV-Volleyballer stellt sich also kommende Saison nicht nur die Frage, ob sie, wie bisher vorne mitspielen wollen, sondern auch die, wohin sie dann anschließend ihr Weg führt. Ist die Dritte Liga für Niederviehbach machbar, oder landet das Team in einer abgewrackten Regionalliga, die dann zur vierten Kraft im Lande schrumpft. Denn Befürchtungen, dass sowohl die Regionalliga wie auch die Bayernliga zu reinen Hobbyveranstaltungen werden, stehen natürlich im Raum.

Die Entscheidung kann das TSV-Team aber noch ein bisschen vertagen. Trainer und Mannschaft wollen unbekümmert in die Saison starten und ihr bestes geben. Dabei wollen die Niederviehbacher aber auch wieder beweisen, dass sie zu den besten Teams in Bayern gehören. Die Saison 2011/2012 beginnt für den TSV am Samstag in Mühldorf.