Derby-Sieg geht an Niederviehbach

Volleyballer holen knappes 3:2

Am Samstagabend stand das mit Spannung erwartete Volleyball-Derby zwischen den beiden einzigen niederbayerischen Vertretern in der Regionalliga, dem TSV Niederviehbach und dem TSV Deggendorf, auf dem Programm. Die Viehbachhalle war fast überfüllt. Viele Zuschauer und Fans säumten das Spielfeld und gaben der Begegnung einen beeindruckenden Rahmen.

Beide Teams konnten auf ihre Stammsechs bauen und so begann mit dem ersten Aufschlag ein offenes und spannendes Spiel, bei dem sich zunächst kein Favorit abzeichnete. Hüben wie drüben zeigten die Akteure tolle Szenen. Am Ende des ersten Satzes hatten die Gastgeber leichte Vorteile und nutzten geschickt die Gunst der Stunde. Mit 25:23 holten sie sich den ersten Durchgang. Fast ein Desaster erlebten die Niederviehbacher Fans mit ihrem Team im zweiten Satz. Während Deggendorf sich ins Spiel steigerte, verlor die Heimmannschaft zunehmend den roten Faden. Die Lockerheit, die das Team unter anderem in den Spielen gegen Herrsching und Marktredwitz zeigte, fehlte nun total. Viel zu verkrampft gingen sie ans Werk, wobei wenig Zählbares heraus kam. Deggendorf holte sich diesen Durchgang klar mit 25:14.

Der dritte Satz sollte die Wende bringen. Doch die Niederviehbacher hatten weiterhin keinen klaren Kopf. Eine immer wieder schwächelnde Annahme machte es Zuspieler Christoph Wittek nicht leicht, ein variables Spiel zu gestalten. Zudem trafen die Gastgeber auf einen sehr abwehrstarken Gegner. Den Niederviehbachern gelang es dennoch den Satz offen zu halten. Mit einigen guten Blocks und Angriffsbällen machten sie ihre Punkte. Unglücklich vergaben sie letztendlich die Chancen und mussten den Satz denkbar knapp mit 23:25 abgeben.

Nun stand der TSV Niederviehbach mit dem Rücken zur Wand. Mit 1:2 nach Sätzen im Rückstand, musste unbedingt der Ausgleich her, um über die „Verlängerung“ eine Entscheidung zu erzwingen. Gleich der erste Aufschlag landete jedoch im Aus. Sebastian Willert machte dies mit zwei knallharten Sprungaufschlägen wieder wett. Von da an fighteten beide Teams um jeden Punkt, wobei sich zunächst keiner absetzen konnte. Wieder stellten sich die TSV-ler aber selber ein Bein. Eine hohe Eigenfehlerquote ermöglichte eine 17:13-Führung für Deggendorf. Doch die Niederviehbacher gaben nicht auf. Mit Daniel Kosnar am Aufschlag und Mario Schmucker sowie Andreas und Florian Tafelmayer als „Blockwand“ am Netz verkürzte die Heimmannschaft zunächst auf 16:17, bis nach zwei weiteren Rotationen bei 20:19 die erste Führung auf der Tafel stand. Der eingewechselte Alexander Rosenstock entpuppte sich dann auch gleich noch als Joker und so gelang den Niederviehbachern mit 25:23 der Satzausgleich.

Der Tie-Break stand bevor. Niederviehbach hatte Aufschlag, doch Deggendorf machte den ersten Punkt. So ging es hin und her bis bei 4:4 den Gastgebern zwei Breaks zur 6:4-Führung gelangen. Ausgerechnet die Annahme, die bis zu diesem Spiel ein Aktivposten beim TSV war, fing dann wieder an zu wackeln. Die Niederviehbacher brachten sich erneut selber ins Hintertreffen und ließen es zu, dass Deggendorf sein Punktekonto auf 8:6 aufstocken konnte. Doch zusammen mit dem Publikum erwachte ein neuer Kampfgeist und der Ausgleich wurde geholt. Mit Christoph Wittek am Aufschlag erhöhten die TSV-Volleyballer dann gleich noch auf 11:9. Nun wurden sie auch kräftig von den Deggendorfer Angreifern unterstützt, die ihrerseits Nerven zeigten, das Feld nicht mehr trafen und die Bälle ins Aus wuchteten. Mit einem knappen 15:13 ging der Sieg an den TSV Niederviehbach.

Während die Gäste noch mit dem Schiedsgericht stritten, freuten sich die Niederviehbacher über den sechsten Sieg in dieser Saison. Dieser muss allerdings als Arbeitssieg eingestuft werden. Die „Leichtigkeit des Seins“ bzw. des Spiels konnten die TSV-ler letzten Samstag nicht zeigen. Die Niederviehbacher hatten die besseren Einzelakteure, Deggendorf zeigte eine sehr starke Abwehr. Der Sieg wurde aber auf alle Fälle auf dem Spielfeld entschieden und das ist auch in Niederviehbach so groß wie in anderen Hallen. Auch hier stehen jeder Mannschaft 81 qm zur Verfügung, um Punkte machen zu können. Die Nähe der Zuschauer ist zwar ungewöhnlich, hat aber auch seinen Charme.

Diesen Reiz kann das Publikum bereits kommenden Sonntag im Spiel gegen den VC Eltmann erneut erleben. Der TSV Niederviehbach geht dann als derzeitiger Tabellendritter mit 12:4 Punkten ins Rennen. An der Spitze der Regionalliga stehen momentan die VGF Marktredwitz und der TSV Herrsching mit jeweils 14:4 Zählern. Der Kader des TSV: Andi Halmanseger, Daniel Kosnar, Petr Kovar, Alexander Prechtl, Alexander Rosenstock, Mario Schmucker, Lukas Schmuckermaier, Andreas Tafelmayer, Florian Tafelmayer, Sebastian Willert, Christoph Wittek, Valentin Zacherl, Coach Ursula Tafelmayer.